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Technische Hilfeleistung

Hydraulische Rettungsgeräte

Die Feuerwehr Altusried setzt hydraulische Rettungsgeräte in der Technischen Hilfeleistung um Menschen oder Tiere aus Gefahrenbereichen zu retten. Diese Spezialwerkzeuge kommen hauptsächlich bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen zum Einsatz. Zu den hydraulischen Rettungsgeräten gehören zum einen der Rettungssatz, eine Kombination aus Hydraulik-Aggregat und Schnellangriffseinrichtung mit Schere und Spreizer, aber auch noch ein weiteres Aggregat und noch je 2 Spreizer und Scheren. Weiter sind Pedalschneider und diverse Rettungszylinder bei der FF Altusried im Einsatz.

Die hydraulischen Rettungsgeräte entfalten ihre Wirkung durch einen doppelt wirksamen Hydraulikzylinder. Durch ein Ventil kann der Ölstrom durch die Hydraulikpumpe in zwei Richtungen erfolgen, so dass die Geräte sowohl Druck als auch Zug ausüben können. Ob sich Rettungszylinder, Schere oder Spreizer öffnen oder schließen, sprich in welche Richtung das Öl gepumpt wird, wird durch eine Steuerung am hinteren Griffende geregelt, welche Stellteil genannt wird. Wird das Stellteil losgelassen, so verharrt das hydraulische Rettungsgerät in der momentanen Position. Somit ist ein unbeabsichtigtes Öffnen oder Schließen nicht möglich.

Mit hydraulischen Rettungsgeräten kann sehr präzise und nahezu lautlos gearbeitet werden. Dies ist sehr vorteilhaft für eine patientengerechte Rettung, weil so psychisch belastender Lärm vermieden wird. Ebenso können Verletze durch das erschütterungsfreie Arbeiten geschont werden.

Rettungssatz

Er bildet die Kombination aus Hydraulik-Aggregat und Schnellangriffseinrichtung mit Schere und Spreizer. Der Rettungssatz wird von 4 Mann in die Nähe des Einsatzortes (jedoch noch außerhalb des Gefahrenbereichs) gestellt. Dann können Schere und Spreizer, durch einfaches abnehmen aus der Haltevorrichtung, vorgenommen werden, ohne vorheriges Kuppeln der Hydraulikschläuche.

Das integrierte Hydraulik-Aggregat baut den notwendigen Druck von rund 700 bar auf, um mit Schere, Spreizer arbeiten zu können. Werden die Rettungszylinder benötigt, können entweder die nicht mehr gebrauchten Werkzeuge (Schere, Spreizer) abgekuppelt werden und die Zylinder angeschlossen werden, oder sie werden an das zweite Aggregat angekuppelt. An der elektrisch betriebenen Motorpumpe ist eine Schnellangriffshaspel mit   2 x 20 m Hochdruckschlauchpaaren und Kupplungen, für wechselseitigen oder gleichzeitigen Betrieb von 2 Geräten, angebaut. Beide Haspeln arbeiten unabhängig voneinander und sind auch unter Druck abziehbar.

Rettungsschere

Mit der Rettungsschere können alle gängigen Türholme und Schweller von Fahrzeugen mit einem Schnitt getrennt sowie Blechteile geschnitten werden. Die Scheren des Schneidgerätes können bis über 20 cm geöffnet werden und sind sichelförmig und gezahnt. Die Messer umklammern das Schneidgut und halten es bis zur vollständigen Trennung fest, dadurch wird eine erheblich bessere Schneidleistung erreicht. Die von der FF Altusried eingesetzte Scheren haben eine Schneidkraft bis zu 120 t und wiegen ca. 14 kg.

Rettungsspreizer

Mit Hilfe des Rettungsspreizers können z.B. verkeilte Fahrzeugtüren oder andere Gegenstände geöffnet werden. Hierzu wird der Spreizer in einem Spalt angesetzt und dann geöffnet. Auch kann man  Fahrzeugteile zusammendrücken oder er wird zum Wegdrücken von Wrackteilen verwendet.  Durch die multifunktional gestalteten Spreizerbacken ist es auch möglich in kleinste Spalten zu kommen. Sie bestehen aus gesenkgeschmiedetem und gehärtetem, scharfkantigem Stahl. Um ein Abrutschen des Spreizers zu verhindern sind die Innenseiten und die Außenseiten mit einer Riffelung versehen.

Früher wurde mit einem speziellen Kettensatz der Spreizer auch zum Ziehen verwendet. Dies wurde angewandt, um die Lenksäule eines Pkws wegzuziehen, um Beispielsweise einen Verletzten befreien zu können. Diese Methode ist jedoch veraltet, stattdessen werden  heutzutage Rettungszylinder im Einsatz benutzt und der gesamte Motorraum nach vorne weggeklappt.

Pedalschneider

Um auch bei beengten Verhältnissen schneiden zu können, verfügen wir noch über eine kleine Schere, einen sogenannten Pedalschneider. Damit können zum Beispiel die Pedale im Fußraum eines Fahrzeugs entfernt werden. Die Schneidschenkel sind speziell geformt, so dass spannungsfrei geschnitten werden kann.

Rettungszylinder

Die Feuerwehr Altusried besitzt mehrer Rettungszylinder verschiedener Größen, um im Einsatz flexibel arbeiten zu können. Die Öffnungsgrößen sind so ausgelegt, dass immer in die Öffnung eines komplett ausgefahrenen Zylinders der nächst Größere eingefahren reinpasst. Um dieses “Umbauen” zu vermeiden wird oft ein Rettungszylinder in Teleskopausführung eingesetzt. Dieser erreicht bei kompakter Abmessung und kleiner Anfangslänge eine maximale Öffnungsweite.

Rettungszylindern können dank ihrer Doppelwirkung zum Drücken und Ziehen in fast allen Lagen eingesetzt werden. Durch ein bewegliches Kopf- und Druckstück sind die Zylinder auch unter Druck drehbar. Weiterhin ermöglicht ein Rückschlagventil, dass sie abgekoppelt werden können ohne ihre Hubhöhe zu verlieren.

Bei Verkehrsunfällen bilden sie eine sinnvolle Ergänzung zum Spreizer und werden vor allem dann eingesetzt, wenn die                Öffnungsweite des Rettungsspreizers nicht mehr ausreicht. Oft werden sie zum Wegdrücken des gesamten Motorraums nach                    vorne, um z.B. eine an den Füßen eingeklemmte Person schonend zu befreien, verwendet. Hierzu wird ein  Schwelleraufsatz an                     die gegenüberliegende Türecke platziert. Er stabilisiert den Schweller und die B-Säule und verhindert das Durchbrechen des Zylinders. Durch die Abstufungen im Schwelleraufsatz wird eine optimale Ausnutzung des Kolbenhubs ermöglicht.

Glasmaster

Bei modernen Fahrzeugen ist die Frontscheibe ein tragendes Bauteil und daher fest mit der Karosserie verklebt. Diese Scheiben können nur ausgeschnitten und nicht komplett, über das heraustrennen des Dichtungsgummis, herausgenommen werden.

Hier kommt der Glas-Master zum Einsatz, er ist ein Trenngerät, das eigens zum Heraustrennen von Verbundglasscheiben konstruiert ist. Dieses Spezialgerät ist ein Multifunktionswerkzeug und  beinhaltet mehrere Werkzeuge. Mit der hammerförmigen Seite des Glasmasters wird zuerst ein Loch in die Scheibe geschlagen, um einen Zugang für das Sägeblatt zu schaffen. Mit dem Sägeblatt kann man

dann das Sicherheitsglas (z.B. Frontscheibe) aufsägen. Die Säge arbeitet aber nur auf Zug, um Insassen nicht durch ins Fahrzeug fallende Glassplitter weiter zu gefährden.

Weiter ist im Griff des Glasmaster ein Federkörner eingesteckt. Dieser besitzt eine Stahlspitze mit einer Feder. Setzt man den Federkörner auf eine normale Glasscheibe auf und übt Druck aus, zersplittert die gesamte Scheibe. Das Prinzip ist recht einfach: Durch eine sich schnell entspannende Feder wird ein Druckimpuls ausgelöst, der über die Hartmetallspitze auf das Glas übertragen wird und dieses zerstört. Zuvor wird aber die Scheibe vollständig abgeklebt, damit auch hierbei keine Glassplitter ins Fahrzeuginnere fallen können.

Der wesentliche Nachteil des Glasmasters besteht darin, dass bei dem Aufsägen sehr feiner Glasstaub entsteht, welcher sehr leicht in Augen und Wunden gelangen und dort Schäden anrichten kann. Deshalb wird die Scheibe, wenn möglich, mit Wasser benetzt um diesen Staub zu binden.

Abstützsystem Stab-Fast

Im LF 8 verlastet ist das so genannte STAB-FAST System von Weber-Hydraulik. Mit diesem kann ein Auto, das sich in Schräglage befindet oder auf dem Dach liegt, stabilisiert werden. Weiter kann sogar das Auto angehoben werden, um z.B. Verletzte retten zu können.

Es erfüllt die wichtigsten Eigenschaften, die es bei einem hektischen Einsatz erfüllen muss – einfache, sichere Handhabung und entsprechende Funktionalität. Der Aufbau ist sehr einfach und kann schnell durchgeführt werden. Beim Aufbau wird keine Hydraulik oder Pneumatik benötigt, das Fahrzeug wird also ohne größere Gefahr für die eingeklemmte Person oder den Rettungsdienst sicher stabilisiert. Die Stützen bilden mit den Zurrbänder und Hacken ein Dreieck und sichern so das zum Beispiel auf der Seite liegende Fahrzeug.

Das Zurrsystem besteht aus folgenden Teilen und ist in zwei Tragetaschen untergebracht:

  • 3 Stützen mit Kraftband Baulänge 1050 mm, Länge ausgefahren 1710 mm
  • 3 Haken (im Kraftband eingehängt)
  • 1 Keil, höhenverstellbar
  • 1 Hebelmesser

Vielseitig:
Für alle Typen von PKW, Kombi, Kleinbusse und LKW-Kabinen verwendbar, in welcher Lage sie sich auch befinden.
Einfach:
Ein System für alle Situationen, wenig Teile - deshalb einfacher Aufbau.
Schnell:
problemloser schneller Aufbau - Fahrzeuge sind selbst in komplizierten Lagen innerhalb weniger Minuten stabilisiert.
Stabil:
nach dem Stabilisieren kann sich das Fahrzeug nicht mehr bewegen.
Kompakt:
Das System ist sehr kompakt, sodass es in jedem Feuerwehrfahrzeug untergebracht werden kann.
Nutzerfreundlich:
Nach dem Stabilisieren kann ohne Behinderung an dem Fahrzeug gearbeitet werden. Auf der Seite, auf der gearbeitet wird, befindet sich lediglich eine Stütze auf der Motorhaube.
Sicher:
Das System nutzt die Eigenmasse des zu stabilisierenden Fahrzeugs. Nach der Stabilisierung steht das Fahrzeug sicher und stellt so keine Gefahr mehr für den Verletzten und den Rettungsdienst dar.

Hebekissen

Hebekissen werden zur Personenbefreiung eingesetzt. Sie zeichnen sich durch die Hohe Hubkraft und einer Höhe von nur 2,5 cm aus. So können die Hebekissen auch in kleinsten Zwischenräumen eingesetzt werden, wo das Arbeiten mit einem Spreizer nicht mehr möglich ist. Lasten können durch Steuerung der Druckluft ruckfrei und stufenlos angehoben werden, sogar in Schräglagen. Durch ihre verschiedenen großen Abmessungen und den mehrlagigen Aufbau der Hebekissen (aus Kevlar) mit Stahlkordeinlagen sind sie sehr flexibel einsetzbar. Die Oberfläche ist antistatisch, öl-, ozon- und chemikalienbeständig. Sie können Gewichte von bis zu 20 t heben.

Trennschleifer

Trennschleifer werden zur Technischen Hilfeleistung bei Unfällen, und zwar zum Trennen von Metallen, Kunststoffen oder Steingut eingesetzt. Beim Arbeiten mit Winkelschleifern muss zwingend immer eine Schutzbrille getragen oder das Visier nach unten geklappt werden.

Motrosäge

Zum Trennen von Holz werden bei der Feuerwehr Altusried Motorsägen mit Verbrennungsmotor der Marke Stihl eingesetzt. Es handelt sich dabei  um Kettensägen mit Ein-Mann-Bedienung. Die Kettensägen haben eine Leistung von 3-4 kW, eine Schwertlänge von ca. 45 cm. Um ein sicheres Arbeiten zu gewährleisten bestizt sie folgende Sicherheitseinrichtungen: Gashebelsperre, Sicherheitskettenbremse, Antivibrationsgriff, Krallenanschlag und eine Schwertabdeckung für den sicheren Transport.

Beim Einsatz von Motorsägen sind unbedingt Schnittschutzhosen zu tragen. Weiter ist anstatt des normalen Feuer- wehrhelms bei längerer Tätigkeit ein Waldarbeiterhelm sinnvoll. In ihm sind Gesichts- und Gehörschutz integriert.

Stromerzeuger

Dieser Stromerzeuger ist im LF und im TLF verlastet. Das Notstromaggregat kann von 4 Mann auch in unwegsames Gelände transportiert werden. Es liefert eine Leistung von 8 kVA. An 3 Steckdosen kann   230 V und an einer Dose 400 V Wechselspannung abgegriffen werden.

Wichtig ist der Stromerzeuger vor allem zum Ausleuchten einer Einsatz- oder Arbeitsstelle, sowie zum Betreiben von elektrischen Geräten.

Flutlichtstrahler

Flutlichtscheinwerfer sind bei der Feuerwehr sehr wichtig, da sie Licht erzeugen und so eine unfallfreie Durchführung von Aufgaben und Maßnahmen in der Dunkelheit ermöglichen.

Zur Ausleuchtung z.B. einer Unfallstelle werden auf ein Dreifuß-Stativ 2 Flutlichtscheinwerfer montiert. Beide Scheinwerfer haben eine Leistung von 2000 Watt und eine Anschlussspannung von 230 V. Um das Stativ auch bei einer unebenen Fläche aufstellen zu können, sind die Stützfüße variabel weit ausfahrbar und können zu der Oberfläche angepasst werden.

Bei starkem Wind muss das bis zu 3-mal ausfahrbare Teleskop-Stativ mit Leinen gesichert werden.

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