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Atemschutzausrüstung

Die Ausrüstung ist für den Atemschutztrupp im Ernstfall lebenswichtig. Im Innenangriff ist der Trupp weitgehend auf sich allein gestellt und muss sich voll auf seine Schutzkleidung und seine Ausrüstung verlassen können. Damit der Einsatz und Umgang mit diesen Werkzeugen auch in Extremsituationen wie Dunkelheit, Hitze, Rauch und Feuer beherrscht wird, finden regelmäßig Übungen und Schulungen mit diesen Geräten statt.

Atemschutzmaske

Bei uns wird die Atemschutzmaske f2 - PE / ESA von Dräger verwendet. Ein großes Sichtfeld und ein hoher Tragekomfort zeichnet diese Maske aus. Sie ist Bestandteil der Atemschutzausrüstung gegen Atemgifte. Sie kann in Verbindung mit einem Atemschutzgerät  (schwerer Atemschutz) oder Atemschutzfilter (leichter Atemschutz) verwendet werden. Die Atemschutzmaske (auch Atemanschluss) ist eine aus Silikon gefertigte Maske, die das gesamte Gesicht bedeckt und an welche der Lungenautomat des Atemschutzgerätes oder ein Filter angeschlossen wird.

Bei uns kommen Überdruckgeräte zum Einsatz, d.h. in der Maske befindet sich immer ein leichter Überdruck von ca. 4 mbar. Vorteile dieses Systems sind hauptsächlich leichteres Einatmen. Weiterer Vorteil ist, falls die Maske leicht verrutscht und so doch ein wenig undicht werden sollte, keine Brandgase oder andere gasförmige Schadstoffe (Gefahrguteinsatz)  in das Maskeninnere dringt, sondern Luft nach außen strömt. Das Abblasen der Atemluft durch die Undichtigkeit ist gleichzeitig der Nachteil: Der Luftverbrauch bei einer vorliegenden Undichtigkeit kann sich so gegenüber einem Normaldruck-Gerät deutlich erhöhen und damit die Einsatzzeit erheblich verkürzen.

Die 5-Punkt-Bebänderung, die sich festziehen lässt, gewährleistet einen richtigen und dichten Sitz der Maske. Speziell für Brillenträger werden extra Maskenbrillen angefertigt, die dann mit einem Brillenträger in der Maske eingebaut werden können. Die große Sichtscheibe ist von einem speziellen Dichtrahmen eingefasst und ermöglicht relativ gute Sicht. Weiter ist in der Maske eine Innenmaske mit Steuerventilen eingebaut, die ein beschlagen der Scheibe verhindern und den Totraum verkleinert. Hinter dem Anschluss-Stück für den Lungenautomaten befindet sich das Einatemventil, Sprechmembran und Ausatemventil.

Beginnt der Atemschutzgeräteträger zu atmen, senkt er den Überdruck in der Atemschutzmaske. Über den Lungenautomaten (Atemgesteuerte Dosiereinrichtung) wird nun vom Druckminderer über den Lungenautomaten entsprechend Luft in die Maske nachgeführt. Dieser Mitteldruck beträgt ca. 5 bar. Die Atemluft gelangt über das Einatemventil in den Maskenkörper und strömt an der Sichtscheibe vorbei. Dieser Effekt verhindert ein Beschlagen der Sichtscheibe. Nun gelangt die Atemluft, über die an der Innenmaske angebrachten Steuerventile, in diese hinein und wird veratmet. Beim Ausatmen schließt das Einatemventil und die Atemluft strömt über das Ausatemventil ins Freie. Bei der Überdruckmaske kommt hinzu, dass durch ein federbelastetes Ausatemventil ein Überdruck von 3,9 mbar in der Maske herrscht. Dadurch können bei Undichtigkeiten der Maske keine Atemgifte in die Maske gelangen. Der Einatemwiderstand ist im Gegensatz zur Normaldruckmaske niedriger. Aber der Ausatemwiderstand wird durch das federbelastete Ausatemventil leicht erhöht.

Beim Gebrauch von Atemschutzfilter, macht sich der Einatemwiderstand negativ bemerkbar, weil der Atemschutzgeräteträger mit der Atmung diesen Widerstand überbrücken muss. Atmet er nur sehr flach ein und aus, kann sich ein erhöhter Kohlendioxidanteil in der Maske sammeln und nach einer Weile zur Bewusstlosigkeit führen, dem so genannten Airtrapping. Die Gefahr besteht analog bei Kreislaufgeräten mit Pendelatmung.

Atemschutzgerät

Wenn die Feuerwehr Altusried Einsätze bewältigen muss, bei denen Atemgifte und/oder unzureichend Sauerstoff in der Umgebungsluft zu erwarten sind, werden Atemschutzgeräte eingesetzt. Dies ist bei allen Brandeinsätzen aber auch bei Gas- oder anderen Gefahrstoffeinsätzen. Atemschutzgeräteträger müssen mindestens 18 Jahre alt sein und benötigen eine spezielle Ausbildung sowie eine ärztliche Bescheinigung.

Wir benutzen  ausschließlich Atemschutzgeräte  vom Typ Dräger PSS 100 D. Diese umluftunabhängigen Geräte isolieren den Geräteträger von der Umgebungsatmosphäre und versorgen ihn mit Atemluft aus der Atemluftflasche. Die Arbeitszeit mit einem solchen Pressluftatmer (PA) beträgt ca. 30 Minuten bei mittlerer Belastung.

Der PA von Dräger hat breite Trage-Riemen, die das Gewicht gut auf den Feuerwehrmann verteilen. Er wird wie ein Rucksack auf dem Rücken getragen, wobei die Gurte individuell passend festgezogen werden.

In den Druckluftflaschen ist Luft mit 300 bar gespeichert. Die Flaschen bestehen aus Stahl, Leichtmetall oder kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK). Der Luftvorrat kann aus dem Flaschenvolumen mal dem Fülldruck berechnet werden. Bei den verwendeten 300er Flaschen mit einem Volumen von 6 l ergibt dies eine Luftmenge von 1800 l Luft. Um diese Zahl besser vergleichen zu können, bedenke man, dass man bei ungefähr 4 Atemzügen 1 Liter Luft verbraucht. Mittlerweile können wir unsere Flaschen selber füllen, benötigt wird hier ein spezieller Kompressor. Dieser unterliegt einer ständigen Kontrolle und verfügt über spezielle Filter um die Luft trocken und frei von Öl und Schmutz aufzubereiten.

Da man die Luft nicht mit 300 bar Druck einatmen kann, befindet sich vor der Atemschutzmaske ein Lungenautomat, dem ein Druckminderer vorgebaut ist, der die Luft auf den so genannten Mitteldruck ca. 5 bar reduziert. Er befindet sich direkt im Anschusspunkt der Flasche und dem Tragegestell, die  Schlauchleitungen zu Manometer und Lungenautomat sind für den Mitteldruck ausgelegt. Der Lungenautomat ist eine atemgesteuerte Dosiereinrichtung, die den Mitteldruck auf einen vom Menschen atembahren Niederdruck ( im Millibar-Bereich ) reduziert und nur die Luftmenge freigibt, die man einatmet.

Es gibt Lungenautomaten in Normaldruckausführung und Überdruckausführung. Bei der Normaldruckausführung wird nur das einzuatmende Luftvolumen freigegeben. In der Überdruckausführung wird die gesamte Atemschutzmaske unter Druck gesetzt, um ein eindringen von Schadstoffen in die Maske zu verhindern. Bei uns werden nur Überdruckgeräte eingesetzt.

Zur Kontrolle des Luftvorrats hat man ein Manometer, auf dem man laufend beobachten kann, wie hoch der Luftdruck in der Flasche noch ist. Zum Schutz, dass die Luft in der Flasche zu Neige geht, gibt es eine akustische Warneinrichtung in Form einer Signalpfeife, die bei einem Druck von 55 +/- 5 bar (also zwischen 60 und 50 bar) zu pfeifen beginnt. Das Warnsignal ist kein Rückzugssignal, da je nach den örtlichen Gegebenheiten der Rückweg länger dauern kann als die noch verbliebene Luft reicht.

Funkgerät

Das Funkgerät ist Netzunabhängig, es ist mit einem Akku versehen. Vor Ort an der Einsatzstelle kommen tragbare Funkgeräte im 2 Meter Band zum Einsatz. Diese Funkgeräte dienen ausschließlich der Kommunikation untereinander. Für Atemschutzler stehen eigene Funkgeräte mit gesondertem Kanal zur Verfügung. Dies ermöglicht eine freie Kommunikation mit dem Atemschutzführer oder verantwortlichem Gruppenführer. Der vorgehende Trupp nimmt immer ein Funkgerät mit und kann so wichtige Meldungen über die vorgefundene Situation (Brandherd, gefundene Personen...) aber auch Informationen über sich selbst (z.B. Luftdruck in den Flaschen) nach außen geben. Der gesamte Funkverkehr unterliegt einer gewissen Regel, d.h. es kann nicht jeder einfach so los reden.

Als erstes wird immer die Person / oder Funkgerätnummer genannt mit der man Kommunizieren will. Dann gleich hinterher wird der eigene Name oder Funkgerätnummer durchgegeben. Wenn die angefunkte Person verstanden hat bestätigt sie und die Mitteilung kann durchgegeben werden.

Bsp.:    Altusried 1 von 2 kommen!
           Hier Altusried 1 kommen!
           Frage Standort?...
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Leinenbeutel

Die Feuerwehrleine gehört zur persönlichen Ausrüstung des Feuerwehrmannes und dient insbesondere zum Retten von Menschen aus höheren Stockwerken und aus Schächten. Weiter ist sie wichtig zum Selbstretten und zum Sichern von vorgehenden Atemschutz-Trupps in verrauchten Gebäuden. Dieser Trupp befestigt noch vor der Rauchgrenze z.B. außerhalb des Gebäudes mit dem Karabiner die Leine und zieht den Seilbeutel mit ins Gebäude. So finden sie selbst ohne Sicht und in unübersichtlichen  verwinkelten Gebäuden wieder aus dem Gefahrenbereich.

Feuerwehrbeil

Das Feuerwehrbeil ist ein Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung eines Atemschutzgeräteträgers und als solcher am Feuerwehrsicherheitsgurt befestigt. Das Feuerwehr- beil besteht wie auch die Feuerwehraxt aus einem Keil in Längsrichtung des Stils und einer Dexel in Querrichtung. Die Dexel ist dabei so gefertigt, dass mit ihr bei Bedarf auch Unterflurhydranten- deckel angehoben werden können.

Das Feuerwehrbeil ist sowohl zum Zerkleinern von Holz, als auch zum Einschlagen von Türen oder als Einreißhaken verwendbar.

Fluchthaube

Eine Fluchthaube ist eine Schutzhaube aus beschichtetem Gewebe mit integriertem Sichtfenster und Mehrbereichsfilter. Sie wird vom Angriffstrupp mitgenommen zur Rettung von Personen aus verrauchten Bereichen, meist aus brennenden Gebäuden. Diese Haube besteht in der Regel aus kunststoffbeschichtetem Stoff, einem relativ flexiblen Sichtfenster aus Kunststoff und einem in die Fluchthaube integriertem Filter. Der Filter verhindert das Eindringen von giftigen Brandfolgeprodukten (Gase, Dämpfe und Ruß) und auch Kohlenmonoxid, die im Rauch eines Brandes vorhanden sind und zu tödlichen Rauchgasvergiftung führen können. Die Schutzwirkung gegen CO wird durch einen katalytischen Filter erreicht, der CO mit Luftsauerstoff zu CO2 umwandelt.

Eine Fluchthaube ist im Prinzip ein umluftabhängiges Atemschutzgerät (Fluchtfiltergerät), daher schützt sie auch nicht vor Sauerstoffmangel.

Feuerwehraxt

Die Feuerwehraxt ist eine Axt, die für die besonderen Ansprüche im Feuerwehreinsatz gestaltet ist. Sie verfügt sowohl über den herkömmlichen breiten Keil zum Schneiden und Zerkleinern von Holz, als auch über eine schmale, spitze Dexel auf der gegenüberliegenden Seite. Diese dient zum Einschlagen von Türen oder als Einreißhaken.

Sie wird von jedem Trupp im Atemschutzeinsatz mitgenommen. Das Werkzeug leistet vor allem im Innenangriff wertvolle Dienste. Mit ihr können verschlossene Türen aufgebrochen, aber auch Fensterscheiben zerbrochen werden, die dem Angriffstrupp den Weg zum Einsatzort versperren.

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